Abbindung
|
wenn ein Faden im Gewebe von
oben nach unten und umgekehrt wechselt. |
Abketteln |
wenn die >Kette fertig >geschärt
ist, wird der Kettstrang von der Schäreinrichtung
abgenommen, indem man ihn mit den Händen in
Häkelmanier abkettelt. |
Ablängen |
dies betrifft das Weben am
Webrahmen. Es ist das Schneiden der >Kettfäden auf
eine gleichmäßige Länge. >Schären, >scheeren. |
Alpaka |
Alpaka ist ein >Tierhaar und
kommt von den Alpakas, Schafkamelen, die in
den Anden Südamerikas leben. Das Material ist
langfaserig, jedoch wegen der fehlenden Kräuselung
schwierig zu spinnen. Die natürlichen Farben der
Alpakas gehen von elfenbeinweiß bis dunkelbraun in
vielen Spielarten. |
Angora |
sind die Haare des Angorahasen,
eines Stallhasen, dessen Fell mit sehr weichen,
schnellwüchsigen, schneeweißen Haaren mehrmals im
Jahr geschnitten werden kann. |
Anilinfarben |
die ersten chemischen Farben
zum Färben von textilen Rohstoffen, die im 19.
Jahrhundert erfunden wurden. Es sind Teerfarben.
|
Anlänger |
für den Webstuhl besteht aus
zwei Stäben etwa in Webbreite, die mit mehreren
langen Schnüren verbunden werden. Er dient dazu, den
Anfang der Webarbeit mit dem Warenbaum zu verbinden.
Dasselbe gilt für den letzten Rest der >Kette, die
mit dem Anlänger verlängert wird. |
Anschlagen, |
nach jedem >Schußeintrag wird
dieser an das fertige Gewebe gedrückt, es wird
angeschlagen. |
Anschlaggabel |
eine Holzgabel mit geraden,
langen Eisenzinken zum festen >Anschlagen des
>Schußfadens beim Teppichweben. |
Anschuß |
die ersten paar >Schußfaden zu
Beginn der Webarbeit, bis alle >Kettfäden
gleichmäßig und in richtiger Lage liegen. |
Atlasbindung |
oder Atlas ist eine
>Grundbindung und braucht zum Weben mindestens 5
>Schäfte. Es entsteht eine glatte Oberfläche mit
einem charakteristischen Glanz, Atlas ist daher die
Bindung für Damast, bei dem Flächen mit
>Kettatlas und >Schußatlas im großflächigen Wechsel
zur Musterung eingesetzt werden. |
Ausrüsten |
ist die Nachbehandlung der
Stoffe nach dem Weben. Dazu gehören auch Waschen,
Bleichen, Färben usw. |
Bandwebe
|
ein ca. 20 cm großer
>Gatterkamm zum Weben von Bändern in >Kettrips. |
Barchent |
ein qualitativ hochwertiger
Stoff in Köperbindung - Kette Leinen, Schuß
Baumwolle, der linksseitig >aufgerauht wurde. Der
Name kommt aus dem Arabischen. Barchent war die
erste Stoffqualität, die in Deutschland aus
Baumwolle gewebt wurde. Die Baumwolle dazu wurde aus
dem Nahen Osten bzw. aus Italien eingeführt. |
Bäumen |
ist das Aufwickeln der >Kette
auf den Kettbaum im Webstuhl. |
Baumscheiben |
werden rechts und links am
>Kettbaum angebracht und verhindern das seitliche
Abrutschen der aufgewickelten >Kette. |
Baumwollcord |
besonders festes, glattes,
mehrfach gezwirntes Baumwollgarn, besonders geeignet
für Teppiche und in der >Bildweberei. >Cordonnet.
|
Baumwolle |
ist ein strauchartiges
Malvengewächs, dessen Fruchtkapseln Samenkörner mit
anhaftenden, flaumigen Fasern enthalten. Mit
der Reife der Fruchtkapseln springen sie auf. Die
Fasern sind grau/weiß und verhältnismäßig kurz.
Baumwolle braucht bestimmte Boden- und
Klimabedingungen und kann daher nur in den
tropischen bis subtropischen Regionen der Erde
angebaut werden. Die Heimat der Baumwolle ist Indien
und China, wo sie schon im frühen Altertum angebaut
wurde. Die erste Baumwolle aus Indien kam im
Mittelalter nach Europa. Als Rohmaterial spielte die
Baumwolle hier erst vom späten MA an eine gewisse
Rolle. Nach Erfindung der Spinn- und Webmaschinen
gewann die Baumwolle an Bedeutung. Im 19.
Jahrhundert entstanden die großen Baumwollplantagen
u.a. im Süden der USA. Heute ist Baumwolle die
wichtigste und meist verwendete Textilfaser der
Erde.
Der kurzen Fasern wegen war
Baumwolle mit den früheren Handspinngeräten
schwierig zu verspinnen. |
Beiderwand |
ist eine traditionelle
Bild- und Stoffwebtechnik/Bindung, aus
Schleswig-Holsteins bäuerlicher Volkskunst. Dieser
schleswig/holsteinische Beiderwand wurde von
Berufswebern gewebt, denn es ist eine technisch
aufwendige Ausrüstung dazu nötig. In Hessen
bezeichnet man Stoffe in Leinwandbindung mit
Kette/Leinen - Schuß/Wolle ebenfalls als Beiderwand.
|
Beize, beizen |
ist beim Färben mit
>Pflanzenfarben die Vorbehandlung der Faser, sie
aufnahmebereit für die Farbe zu machen.
Beizmittel sind verschiedene Mineralsalze. |
Bildweben |
der >Schußfaden einer Farbe
läuft beim Bildweben nicht über die ganze Breite des
Gewebes, sondern wird in kleinen Flächen hin und her
eingelegt. Das Weben von Bildteppichen in
>Ripsbindung kann nicht mechanisiert werden, es ist
nur in Handarbeit möglich, in dieser Technik zu
Weben. |
Bindung |
ist die Art der gesetzmäßigen
Verkreuzung von >Kette und >Schuß. |
Bindungsbild |
die zeichnerische Darstellung
einer >Bindung. >Patrone. |
Bindungslehre |
heißt die Gewebetechnik oder
die theoretische Lehre über die Systematik der
unterschiedlichen Verkreuzungen von >Kette und
>Schuß in Geweben. |
Bindungspunkt |
in der zeichnerischen
Darstellung eines Gewebes der Punkt, an dem sich
>Kette und >Schuß kreuzen. |
Blatt |
ist ein feiner, nach oben und
unten geschlossener Kamm. Der Name >Riet, unter dem
das Blatt auch bekannt ist, entstand, weil die
Stäbchen des Kammes ursprünglich aus fein
gespaltenem Riet waren. Heute ist es aus Metall. Es
dient dazu, den Abstand der Kettfäden nebeneinander
zu halten und den >Schußfaden anzudrücken. |
Blattdichte |
auch Blatteinstellung,
ist die Einteilung des Blattes. Es wird angegeben,
wieviel Schlitze auf 10 cm sind, z. B. 30/10 hat 30
Schlitze auf 10 cm usw. |
Blattstechen |
ist der Arbeitsgang, bei dem
die >Kettfäden durch das >Blatt >Riet gezogen
werden. |
Blattstecher |
zum Einziehen der Kettfäden
durch das >Blatt. Es ist eine stumpfes Messer mit
einem Schlitz an der abgerundeten Spitze. |
Blaufärber |
die Farbe Blau war früher nur
mit Waid oder Indigo zu erreichen, die mit einem
besonderen Verfahren, anders als andere
>Pflanzenfarben, in der Küpe gefärbt werden mußte.
Dies erforderte ein spezielles Wissen, daher gab es
einen eigener Berufsstand. Blaufärber waren
zünftige Meister und fast in jeder Stadt
anzutreffen. Seit dem 17. Jahrhundert begannen die
Blaufärber dann auch, die sog. Blaudrucke
herzustellen, die es heute noch gibt. Mit einem
speziellen Papp, der mit Holzmodeln vor dem Färben
auf den Stoff gedruckt wird, werden diese Stellen im
Stoff reserviert, so daß hier beim anschließenden
Färben die Farbe nicht eindringen kann. |
Blauholz |
auch Campecheholz wächst
u.a. in Lateinamerika und auf Jamaika. Das Holz war
ein Färbemittel für graue und rotviolette Töne,
(nicht blau) bis zur Erfindung der chemischen
Farben. >Pflanzenfarben. |
Bleichen |
ist die Behandlung von
Naturfasern, um deren grau/gelbliche, natürliche
Farbe weiß zu bekommen. Leinen bleichte man früher
auf der Bleiche. Der fertige Stoff wurde
gewaschen und noch naß auf einer sonnigen Wiese auf
dem Boden lang ausgespannt. So verblieb er mehrere
Tage, wobei er immer wieder naß gemacht wurde. Die
Sonne bleichte den Stoff beim trocknen. |
Bordüre |
in einen leinwandbindigen Stoff
eingewebte farbige, großflächige Muster. |
Brechen |
ist eine der
Aufbereitungsarbeiten für die Gewinnung von >Flachs.
Der getrocknete, >gerottete holzige Stengel
wird in einer dafür vorgesehenen Vorrichtung
zerbrochen, früher war das die Breche oder
Brechbank, um die Fasern frei zu legen.
Der aus Flachsfasern gesponnene
Faden wird dann mit Leinen bezeichnet. |
Breithalter |
zum Spannen des Gewebes in der
Breite, damit die Kantenfäden während dem Weben
geschont werden. Wird vornehmlich zum Weben am
Webstuhl benutzt. |
Broschierung |
so bezeichnet man die Muster
eines Gewebes, deren verzierende Faden nur für eine
Figur in ein Grundgewebe eingelegt ist, jede Figur
hat einen eigenen Faden, der an der linken Seite des
Gewebes weiter geführt wird, wenn nicht gebraucht.
|
Brustbaum |
ist ein >Streichriegel im
vorderen Bereich unterhalb der Brust des Webenden.
|
Carton
|
die von einem Entwurf auf
Papier ausgearbeitete Vorlage für ein Bildgewebe mit
allen technischen Angaben über Material und Farbe.
Der Carton wird hinter das Gewebe gelegt zur genauen
Orientierung des Webenden. |
Cartonier |
er arbeitet den
Künstlerentwurf um zu einem >Carton. |
Chintz |
ist ein bedruckter
Baumwollstoff mit glatter Oberfläche für
Dekorationsstoffe. Ursprünglich kommt Chintz aus
Indien, (Hindu-indisch: chint = bunt) und wurde von
dort, nach der Gründung der Ostindischen
Handelsgesellschaft in 1600, nach Europa importiert.
Es waren die ersten farbigen Druckstoffe, die man in
Europa kennen lernte. |
Cochenille |
ist eine Schildlaus, die auf
Kakteen lebt. Getrocknet werden sie zum Rotfärben
von Wolle und Seide verwendet. >Pflanzenfarben. |
Cocon |
heißt die Puppe der
Seidenraupe, von der die >Seide gewonnen wird.. |
Cordonnet |
mehrfach gedrehtes
Baumwollgarn, >Baumwollcord. |
Dekatieren
|
nach dem Weben wird Wollstoff
nachbehandelt, indem er gewaschen, gewalkt und
gedämpft wird. >Ausrüsten. |
Dochtwolle |
dickere >Eindrahtwolle mit
wenig Drehung. Nur für den >Schuß geeignet. |
Doppelfaden |
zwei Fäden werden zusammen
genommen, jedoch behandelt und berechnet wie ein
Faden. |
Doppel-Kölsch |
auch Gebild’ oder Gesteintes
sind Doppel- bzw. Hohlgewebe. Zwei Gewebelagen in
Leinwandbindung, eine blau, die andere weiß, liegen
übereinander und sind würfelförmig ineinander
geschachtelt, so daß die Farbe des einzelnen Würfels
unvermischt bleibt. Diese Webereien gehörten zur
traditionellen Volkskunst in Hessen, sie hingen als
Prachtvorhänge an Betten in wohlhabenden bäuerlichen
Haushalten der Schwalm und Wetterau. Die
Doppel-Kölsch Gewebe wurden von Berufswebern
hergestellt, nicht im bäuerlichen Haushalt. Man
brauchte eine Webeinrichtung von mindestens 16 - 20
Schäften und gutes technisches Wissen. Die Stoffart
kam um die Jahrhundertwende für (mech. gewebte)
Tischdecken in Mode. |
Doppelköper |
ein >Köper, bei dem jeder
>Schußfaden immer unter und über die gleiche Anzahl
Kettfäden läuft. Die mit Doppelköper gewebten Stoffe
sehen rechts und links gleich aus. >Grundbindung.
|
Doppelstoff |
ist ein Stoff, bei dem zwei
Gewebelagen fest untereinander verbunden sind.
Doppelstoffe sind sehr dick, werden für Mantelstoffe
verwendet und können auf beiden Seiten völlig
unterschiedlich in der Farbe sein. |
Dörren |
ist eine Aufbereitungsarbeit
für >Flachs. Dieser muß für das anschließende
>Brechen außerordentlich trocken sein, er wird
deshalb mit Hitze im Ofen gedörrt. Früher gab
es die Dörrgruben vor den Orten, in denen über Glut
auf einem Rost die Flachstengel ausgedörrt wurden.
Anschließend brachte man die Stengel sofort zur
Brechbank. |
Draht |
nennt man den einfachen,
ungezwirnten Faden. >Fadenstärke. |
Drehergewebe |
ist eine Gewebe, bei dem die
Kettfäden in sich verdreht werden zu > Drehern. Auf
diese Weise entsteht eine durchbrochene Wirkung.
|
Drell |
ist ein fester,
strapazierfähiger Stoff für Arbeitskleidung, gewebt
in >Köper. Früher wurde Drell aus Leinen gewebt,
heute aus Baumwolle. |
Effektwolle
|
eine mit dickeren und dünneren
Stellen oder anderen Effekten gesponnene Wolle. |
Eindrahtwolle |
Draht nenn man den einzelnen
Faden eines Garns. Bei Wolle als Eindrahtwolle
bezeichnet. >Zweidrahtwolle. |
Eingratköper |
ist ein >Köper, bei dem alle
>Köpergrate gleich breit sind. |
Einrichten |
alle Arbeitsgänge die notwendig
sind, um einen Webstuhl mit der >Kette zu bespannen
und zum Weben bereit zu machen. |
Einschlag |
ist eine der Bezeichnungen für
den Querfaden im Gewebe, >Schuß. |
Einsprung |
ist der Schwund von >Kette und
>Schuß in der Länge und Breite, der durch die
Verkreuzung der Fäden bedingt ist. Der Einsprung
wird in % angegeben, bezogen auf das fertige Gewebe,
das erstellt werden soll. Je nach Material und
Bindung ist der E. unterschiedlich. |
Einweben |
wenn der >Einsprung des Gewebes
in Schußrichtung das normale Maß von 5 - 8 %
überschreitet, wird eingewebt. |
Einziehen |
die Arbeit des Durchziehens der
Kettfäden durch die >Litzen. >Einzug. |
Einzug |
die Kettfäden werden in die
>Litzen auf den >Schäften nach einem bestimmten
Plan, dem Einzug, der die Bindung im Gewebe
bestimmt, eingezogen. |
Erscheinungsbild
|
ist die zeichnerische
Darstellung eines Gewebes wie man es sieht, nicht
die Bindung. |
Fach
|
dies ist der Zwischenraum der
entsteht, wenn ein Teil der >Kettfäden hochgehoben
wird, um den >Schußfaden einzutragen. |
Fachbildung |
ist der eigentliche Vorgang,
das >Fach zu teilen. |
Fachen |
zwei oder mehr Fäden werden
zusammengenommen und als ein >Schußfaden verwendet.
|
Fadenkreuz |
hierzu werden die >Kettfäden
beim >Schären der >Kette der Reihenfolge nach
zwischen zwei Zapfen kreuzweise geordnet. |
Fadenstärke |
>Garnnummer, >Lauflänge. |
Fadenzähler |
ist eine kleine Lupe an einem
Ständer, der am Fuß ein 1 oder 2 qcm großes Feld
ausspart, durch das man den Stoff mit der Lupe
betrachten kann, um die Fadendichte von Kette und
Schuß zu zählen. |
Farbwechsel |
wird verwendet, wenn mit
mehreren Farben im >Schuß gewebt wird und ein
häufiger Wechsel stattfindet. |
Faserstoffe |
darunter versteht man die
Gesamtheit der verspinnbaren Fasern wie z.B.
>Schafwolle, >Flachs, >Hanf, >Baumwolle, >Seide,
Kunstfasern usw. |
Flachs |
ist eine Faserpflanze mit
Bastfasern, die angebaut wird wie Getreide. Die
Fasern sitzen zwischen der äußeren Rinde und
dem holzigen Kern des Stengels, an den sie mit einem
Pflanzenleim gebunden sind. Die Fasern werden
aus der reifen Flachspflanze durch verschiedene
Aufbereitungsprozesse gelöst und so gewonnen
>riffeln, >rotten, >brechen, >schwingen,>hecheln.
Den gesponnen Faden bezeichnet man als Leinen.
Flachs ist die älteste textile Kulturpflanze und war
bis ins 19. Jahrhundert die auch die wichtigste
Faser für Gebrauchsstoffe in Europa. |
Flachwebstuhl |
dies ist der klassische
Webstuhl der Handweberei und des traditionellen
Handwerks. Der Flachwebstuhl ist geeignet zum Weben
von Stoffen, die Webebene ist horizontal im
Webstuhl. |
Flor |
ist die Oberfläche eines
>Knüpfteppichs mit kurz geschnittenen Fäden. |
Flottierung |
ist der Übersprung eines >Kett-
oder >Schußfadens über bzw. unter den Gewebeverband.
|
Flügelspinnrad |
ist das in Deutschland übliche
Spinnrad, bekannt seit dem 16. Jahrh. bei dem ein
Flügel um die Spule läuft, beides wird mit einem
Schwungrad über einen Tritt in Bewegung gesetzt. Der
an der Spule hängende Faden bekommt durch die
Drehung den Drall und kann gleichzeitig vom Flügel
auf die Spule gewickelt werden. |
Gang
|
wenn die >Kette mit mehreren
Fäden gleichzeitig geschärt wird, ist dieses
Fadenbündel als Ganzes ein Gang. >Schären. |
Gangkreuz |
beim >Schären der >Kette wird
das Fadenbündel, ein >Gang, an einer Umkehrstelle
als ganzes Bündel zwischen zwei Pflöcken gewendet.
Dies muß mit dem >Fadenkreuz auf der anderen
Wendeseite übereinstimmen. |
Garnnummer |
die Stärke eines Fadens wird
nach einem bestimmten Schema bezeichnet. Heute ist
es die metrische Numerierung, die das Gewicht von 10
m Garn auf 1g Gewicht angibt. Dazu wird angegeben,
ob es sich um Eindraht oder Zweidrahtgarn handelt.
Beispiel: 8/1 oder 8/2. >Eindrahtwolle,
>Zweidrahtwolle, >Lauflänge. |
Garnwinde |
zum Abwinden von Strängen. |
Gatterkamm |
ist ein Kamm mit Stegen, die in
der Mitte jeweils ein Loch haben, und oben und unten
durch einen Bund zusammengehalten werden. |
Gelbholz |
oder gelbes Brasilholz
wächst auf den Antillen und war lange ein sehr
wichtiges Färbemittel für Gelb. Das Holz ist
schwefelgelb und wurde in Form von kleinen Splittern
hier eingeführt. >Pflanzenfarben. |
Gerstenkorn |
ist eine Bindungsabart von
>Leinwandbindung, bei der für jedes Motiv zwei Fäden
für zwei mal aus dem Gewebeverband ausgeklinkt
werden und sich auf diese Weise Übersprünge bilden.
Die >Bindung wurde früher oft bei Handtüchern
verwendet. |
Geschirr |
so bezeichnet man die
Gesamtheit der >Schäfte mit >Blatt. |
Gestreift |
dabei ist ein Fadensystem ist
einfarbig, das andere mehrfarbig. |
Gewandschneider |
zur Zeit der >Zünfte waren die
Wollweber und >Tuchmacher nicht berechtigt, den von
ihnen gewebten Stoff zu zerschneiden, das war ein
eigenes Recht, das der Gewandschneider (der auch
Tuchmacher sein konnte) innehatte. Dies bedeutete,
daß nur der Gewandschneider den Stoff an den
Endverbraucher verkaufen konnte. Alle anderen mußten
das über ihn machen, d.h. den Stoff an einen
Gewandschneider verkaufen. |
Gewebe |
ist ein aus zwei rechtwinklig
miteinander verkreuzten Fadensystemen gebildeter
Stoff. . |
Gewichtswebstuhl |
germanischer Webstuhl, bei dem
die Kettfäden vom Querbalken eines Gerüstes nach
unten hingen und mit Gewichten beschwert waren. |
Gobelin |
französische >Tapisserie aus
der Gobelinmanufactur in Paris. Der Ausdruck hat
sich für gewebte und in bestimmter Manier gestickte
Bildteppiche eingebürgert. |
Gobelingabel |
Kleiner Kamm mit langen
Stahlzinken zum andrücken des >Schußfadens beim
Bildweben. |
Grubenwebstuhl |
ist eine Weiterentwicklung des
Gurtwebgerätes, bei dem der Weber am Rand einer
Grube saß. |
Grundbindungen |
sind die drei wichtigsten
Bindungen Leinwand, Köper und Atlas, aus denen alle
weiteren Bindungsarten entwickelt werden können.
|
Grundschuß |
Ein sich immer wiederholender
>Schußfaden der gebraucht wird, um einem Gewebe mit
lockerer Bordürenmusterung den notwendigen Halt zu
geben. >Zwischenschuß. |
Gurtwebgerät |
hierbei gibt es kein Webgerüst,
die >Kette wird mit einem Gurt am Körper des
Webenden befestigt und am anderen Ende an einem
Baum, Pflock oder dergleichen. Gurtwebgeräte sind in
Asien heimisch. |
Handschützen
|
dieser >Schützen wird mit der
Hand durch das >Fach von einer Seite zur anderen
geworfen. |
Handspulrad |
hier wird ein liegender Dorn,
auf den die >Spule gesteckt werden kann, in drehende
Bewegung gesetzt; entweder mit Schnurantrieb über
ein großes Rad, das auf einer Art Bank befestigt
ist, oder mit einem kleinen Gerät und kleinem Rad,
das am Tisch befestigt wird. |
Hanf |
ist eine Faserpflanze mit
Bastfasern, die aufbereitet wird wie >Flachs.
>Rotten, >dörren, >brechen, >schwingen, >hecheln.
Hanf kommt ursprünglich aus Persien, wird auch in
Europa seit Jahrhunderten kultiviert und vornehmlich
in der Seilerei gebraucht. Hanf läßt sich auch zu
Stoffen verarbeiten, kann jedoch nicht so fein wie
Flachs versponnen werden. |
Haspel, haspeln |
das zum Aufwinden des
gesponnenen Garnes zu einem Strang notwendige Gerät;
sowie die Tätigkeit des Aufwindens. |
Hebung |
in Verbindung mit >Verschnürung
und >Kontermarsch am Webstuhl. Es ist die
Schnurverbindung die bewirkt, daß sich ein Schaft
hebt. |
Hecheln |
ist eine Aufbereitungsarbeit
für >Flachs. Dieser wird nach dem >Brechen und
>Schwingen gehechelt. Zum einen, um die Fasern von
allen Resten der Splitter des holzigen Stengels zu
befreien , zum anderen, um die Fasern aus allen
Verklebungen zu lösen, damit ein feiner Faden
gesponnen werden kann. Ein Hechel was früher
ein kleines Brett mit vielen, hochstehenden Zinken,
das auf einem Bock befestigt war. Es gab grobe bis
feine Hechel, um den Flachs nach Wunsch auskämmen zu
können. |
Hede |
anderer Ausdruck für >Werg.
|
Heidschnuckenwolle |
ist eine grobe, langstapelige
>Schafwolle mit wenig Kräuselung. Sie eignet sich
zum Weben von Teppichen, da sie sehr fest ist.
Heidschnucken werden in Herden in der Lüneburger
Heide gehalten. Sie sind anspruchslos und den
ursprünglichen Wildschafen noch relativ ähnlich.
|
Hochfach |
gilt für die Rahmenweberei mit
>Gatterkamm. Der Gatterkamm steht dabei in der
oberen Position. |
Hochrad |
ist ein Spinnrad, bekannt etwa
seit dem 14. Jahrh. bei dem ein Dorn, der die
>Spindel ersetzt, durch ein großes Rad angetrieben
wird. Mit dem Dorn, an dem der Faden hängt, wird das
verzogene Material verdreht zum Faden, der dann, in
einem gesonderten Arbeitsgang auf den Dorn
aufgewickelt werden kann. |
Hochwebstuhl |
hierbei läuft die >Kette
vertikal durch den Webstuhl. geeignet für
Bildweberei und Teppiche. |
Indigo
|
ist der aus der tropischen
Pflanze Indigoferra gewonnene Farbstoff, mit dem
Blau gefärbt wurde. Heute kann Indigo auch chemisch
hergestellt werden. >Pflanzenfarben. |
Jacquardstuhl |
zum Weben von Damast und
Stoffen in großflächiger Musterung wobei die >Litzen
nicht auf Schäften sitzen, sondern zur >Fachbildung
einzeln gesteuert werden können, und zwar mit einem
Band von Lochkarten. Benannt wurde der Webstuhl nach
seinem Erfinder Jacquard. Es war das erste
Lochkartensystem. |
Kamelhaar
|
kommt von Kamelen und
Dromedaren. Dies sind Steppen- und Wüstentiere, im
Winter mit einem langen, im Sommer mit einem kurzen
Fell. Ihr Haarkleid besteht aus zweierlei Haaren:
rauhen, langen Grannenhaaren und den feinen
Flaumhaaren, die für die Verarbeitung getrennt
werden. Der warme und kostbare Kamelhaarmantel wird
aus den Flaumhaaren gefertigt. Die Grannenhaare sind
für Teppiche u.a. geeignet. |
Kammeinteilung |
bezieht sich auf den
>Gatterkamm. Es ist die Anzahl der Fäden gemeint,
die auf 10 cm Breite eingezogen werden können, z. B.
bei Kamm 40/10 sind dies 40 Fäden. |
Kämmen (Wolle) |
hochwertige Wolle mit langer
>Stapellänge wird zur Vorbereitung gekämmt, so daß
alle Fasern in gleicher Richtung liegen und beim
Spinnen ein sehr glatter Faden entsteht. Heute
geschieht das mechanisch. Früher hatte man dazu
einen Kamm mit Zinken, die erwärmt wurden, damit die
fettige Rohwolle besser gleiten konnte. |
Kammgarn |
ein glattes, aus langfaseriger
und gekämmter Schafwolle gesponnener Faden, findet
meist als Zwirn Verwendung. >Kämmen (Wolle). |
Kammhalter |
>Webrahmen haben Kammhalter für
den >Gatterkamm, der hier aufliegt und die
Verstellmöglichkeit für das Auf und Ab zur Bildung
des >Fachs bietet. |
Kantenfäden |
die äußeren Kettfäden rechts
und links vom Gewebe. |
Karrhakuhlwolle |
die Karrhakuhls leben im
Hochland Ostanatoliens und dem Iran. Karrhakuhlwolle
ist braun, grob und lang und für Teppiche geeignet.
Aus den Fellen der Lämmer von
Karrhakuhlschafen, die vor dem eigentlichen
Geburtstermin aus dem Mutterleib geholt wurden,
fertigte man die federleichten Persianermäntel. |
Karden |
bestehen aus zwei Teilen. Es
sind kleine Holzbrettchen mit einem Belag, der aus
kleinen Drahthäkchen besteht. Damit wird die
Schafwolle >kardiert. |
Kardieren |
ist die Aufbereitung der
Schafwolle vor dem Spinnen. Zwischen den >Karden
wird die Wolle aufgelockert, indem man etwas Wolle
dazwischen legt und die Karden gegeneinander
schiebt. |
Kariert |
beide Fadensysteme, >Kette und
>Schuß, sind mehrfarbig. |
Karton |
Entwurf für einen Bildteppich,
>Carton. |
Kaschmir |
kommt von den Kaschmirziegen.
Das Haarkleid der Ziegen besteht aus dem groben
Grannenhaar und sehr feinem wolligem Flaumhaar in
weißer bis grauer und brauner Farbe, das für
Bekleidungstextilien verarbeitet wird. Da die
Kaschmirziege aus Tibet kommt, wird das Material
auch Tibetwolle genannt. |
Kattun |
feiner leichter Baumwollstoff
für Kleidung. Cattun = engl. Baumwolle, kommt
ursprünglich aus Indien. |
Kelim |
ist ursprünglich eine
orientalische Teppichart. Es handelt sich um ein
festes Gewebe, in das geometrische Muster in
>Ripsbindung eingewebt sind. Die Muster entstehen,
indem der Faden einer Farbe nicht über die ganze
Breite des Teppichs, sondern nur über eine kleine
Fläche desselben hin und her gewebt wird. Die
Herstellung ist sehr zeitaufwendig und kann nicht
mechanisiert werden. |
Kermes |
ist eine Schildlaus, die auf
Stecheichen lebt. Sie wurden früher zum Färben von
rot verwendet. >Pflanzenfarben. |
Kettatlas |
>Atlasbindung, bei der
vornehmlich die >Kettfäden auf der Oberseite liegen.
Kettatlas ist auf der Gegenseite des Stoffes
>Schußatlas. |
Kettbaum |
Die Walze im Webstuhl oder
Webrahmen, auf die die >Kette aufgewickelt wird.
|
Kette |
die Gesamtheit der Längsfäden
eines >Gewebes. |
Ketteinstellung |
auch Kettdichte, die
Anzahl der Kettfäden wird pro 10 cm Breite im Gewebe
angegeben. |
Kettfaden |
der Längsfäden im Gewebe. |
Kettgerstenkorn |
ist eine Abwandlung der
>Leinwandbindung, bei der >Kettfäden an der
Oberseite das Muster bilden. >Gerstenkorn,
>Schußgerstenkorn. |
Kettköper |
eine Bindungsart des >Köper.
Bei Kettköper liegen vornehmlich die Kettfäden auf
der Oberfläche des Gewebes. |
Kettlänge |
die Länge der gesamten >Kette,
die länger sein muß, als das fertige Gewebe werden
soll, weil nicht alles abgewebt werden kann und die
Kettlänge schwindet. >Einsprung. |
Kettspule |
Spule zur Aufnahme von
Kettmaterial. >Kette. |
Knotten |
sind die Samenkapseln des
>Flachs, die den Leinsamen enthalten. |
Knüpfen |
die Technik, in die gespannte
>Kette Reihen von >Smyrnaknoten einzuknüpfen. |
Knüpfteppich |
ist ein Teppich, bei dem
während der Webarbeit in dichter Folge Reihen von
Knoten mit offenen Enden nach oben eingeknüpft
werden. Die Orientteppiche sind Knüpfteppiche. |
Kokosfaser |
ist eine Schalenfaser aus der
rauhen, faserigen Schale der Kokosnuß. Wird für
Teppiche verarbeitet. |
Kontermarsch |
ist ein Steuerungssystem am
Webstuhl für die >Schäfte. Diese werden über
verschiedene Hebel mittels Schüren so mit den
Tritten verbunden, daß sie sich für die >Fachbildung
gleichmäßig heben bzw. senken lassen. Das System ist
für viele Schäfte geeignet. Es ist möglich, auch
ungleiche Schaftbewegungen zu steuern. |
Kontermarschhebel |
die für das System des
>Kontermarsch notwendigen Hebel oben im Webstuhl.
|
Köper |
oder Köperbindung ist
eine der >Grundbindungen und braucht mindestens drei
und mehr Schäfte. Es entsteht die charakteristischen
Köpergrate, schräge Linien im Gewebe. >Doppelköper,
>Kettköper, >Mehrgratköper, >Schußköper,
>Spitzköper. |
Köpergrat |
in Verbindung mit der
Köperbindung gebraucht. Es sind die schrägen oder
gezackten Linien, die durch das Gewebe laufen und
für diese Bindungsart charakteristisch sind. |
Krapp |
ist die getrocknete Wurzel der
Färberröte und wird zum Rotfärben von Wolle
verwendet. >Pflanzenfarben. |
Krempeln |
ist das maschinelle >Kardieren
der Wolle auf einer Krempelmaschine, dem Krempel.
|
Krempelwolle |
ist maschinell gekardete
Schafwolle. >Karden. Es ist ein zusammenhängendes
Wollvlies, in dem die Fasern aufgelockert, aber in
einem wirren Verband liegen. Krempelwolle ist eine
Ausgangsbasis für >Streichgarn und bestens zum
Handspinnen geeignet. |
Kreuzruten |
sind zwei lange, glatte Stäbe,
die das >Fadenkreuz in der Kette sichern und halten,
damit die Kettfäden der Ordnung nach durch die
Litzen gezogen werden können. |
Kunstseide |
eine aus Zellulose hergestellte
Kunstfaser, glänzend, mit Seidencharakter. |
Küpe |
ist ein Färbverfahren aus der
Blaufärberei von Textilien mit >Indigo. |
Lade
|
befindet sich im Webstuhl und
ist ein Rahmen zur Halterung des >Blattes. Die Lade
muß beweglich sein und ist mit zwei seitlichen
Leisten im Webstuhl angebracht. Die Lagerung ist
entweder oben oder unten, je nach Ladentyp. Zum
Eintrag und Anschlagen des >Schußfadens muß die Lade
vor und zurück schwingen können. |
Lauflänge |
unregelmäßig gesponnene Garne
können nicht nach dem üblichen System berechnet
werden; so wird die Länge des Fadens auf das
Gewicht (100g) angegeben. >Garnnummer. |
Leinen |
wird aus >Flachs gewonnen. Mit
Leinen bezeichnet man den gesponnenen Flachsfaden
und den gewebten Stoff, der auch als >Zeug
bezeichnet wird. |
Leinwand |
ist ein in >Leinwandbindung
gewebter Leinenstoff. |
Leinwandbindung |
ist die >Grundbindung mit der
dichtesten Verflechtung der Kett- und Schußfäden.
|
Leinweber |
waren die Handwerker, die den
Flachs zu Leinwand verarbeiteten. Sie durften bis in
die Neuzeit hinein nur Leinen verweben. |
Lendenwebgerät |
> Gurtwebgerät |
Lesebrett |
wird die >Kette mit mehreren
Fäden auf einmal geschärt, so sortiert man sie in
ein Lesebrett, ein kleines Brettchen mit zwei
Lochreihen, das in der Hand gehalten werden kann.
Hier entlang wird das >Fadenkreuz eingelesen.
>Schären. |
Litze, Litzen |
jeder >Kettfaden durchläuft
eine Litze bzw. das Litzenauge; eine Öse, die nach
oben und unten Schlaufen hat, die wiederum auf die
Schaftleisten aufgereiht sind. Die Litzen können
ganz aus Garn geknüpft sein oder eine Öse aus Metall
haben, das Maillon, der Rest ist Garn. Es gibt auch
Litzen ganz aus Metall, (in der mech. ausschließlich
verwendet). |
Litzenstab |
ist die Vorstufe der >Schaftes.
Statt der >Litzen durchläuft jeder >Kettfaden eine
Schnurschlaufe. Diese Schlaufen sind wiederum auf
zwei, über die ganze Webbreite reichende, Stäben
aufgereiht So können alle Schlaufen eines Stabes
gleichzeitig hochgehoben werden und es entsteht ein
>Fach. Auch hier braucht man für >Leinwandbindung
zwei Litzenstäbe, für >Köper drei und mehr. |
Lochfaden |
gilt für den >Gatterkamm beim
Rahmenweben. Es ist der durch das Loch des Kammes
laufende >Kettfaden |
Loden |
ist ein hochwertiger Wollstoff,
gewebt mit >Streichgarn, der nach dem Weben >gewalkt
und dadurch dicht und Wasser abstoßend wird. Loden
wird für Jacken und Mäntel verarbeitet. |
Maillon
|
die Mittelöse der >Litze. Die
Größe des Maillons richtet sich nach der Fadenstärke
der >Kette, die verwebt wird. |
Mehrgratköper |
ist ein >Köper, bei dem die
>Köpergrate unterschiedliche Breite haben. |
Mercerisieren |
die Baumwolle wird mit einer
Lauge behandelt und bekommt dadurch Glanz. |
Merinowolle |
die Familie der Merinoschafe
liefern die feinste und hochwertigste Schafwolle mit
guter >Stapellänge. Die ersten Merinos wurde von den
Spaniern im ausgehenden Mittelalter gezüchtet. Für
lange Zeit gelang es den Spaniern, nur die Wolle,
nicht aber ihre Tiere zu exportieren, so daß sie
hier eine Vorrangstellung hatten. Heute gibt es eine
Reihe von Rassen mit Einkreuzung von Merinos, vor
allem in Neuseeland und Australien. |
Mohair |
ist das Haar der Angoraziege.
Mohair ist keine Wolle sondern es sind >Tierhaare.
Die Angoraziegen leben in Herden im Hochland, z.B.
Ostanatoliens oder Zentralafrikas. Mohair ist eine
lange Faser, die zu hochwertigen warmen Textilien
verarbeitet werden kann, mit einer
charakteristischen langfaserigen Oberfläche. |
Musseline |
ist ein sehr feiner
Baumwollstoff, der schon seit Jahrhunderten gewebt
wird, auch schon vor Erfindung des mechanischen
Webstuhls. |
Musterausnehmen |
ist die zeichnerische
Rekonstruktion einer Bindung. >Patrone. |
Musterhochfach |
gilt für das Weben mit
>Gatterkamm. Das >Fach wird mit einem zusätzlich in
die Kettfäden eingelesenen >Trennstab und
hochstehenden Kamm gebildet. |
Musterschuß |
der das Muster bildende
>Schußfaden, in der Regel dicker als der
>Grundschuß. |
Mustertieffach |
gilt für das Weben mit
>Gatterkamm. Das >Fach wird mit einem zusätzlich in
die Kettfäden eingelesenen >Trennstab und
tiefstehendem Kamm gebildet. |
Musterungsrahmen |
Webrahmen mit vielen >Schäften,
an dem in praktischer Arbeit neue Bindungen
entwickelt und Muster gewebt werden können. |
Nachlassen
|
mit jedem Schuß wächst das
Gewebe ein Stückchen; so lange, bis der Abstand
zwischen Gewebe und Blatt zu gering ist, so daß kein
gutes Fach mehr gebildet werden kann. Dann muß die
>Kette ein Stück nachgelassen und die Spannung
wieder am Warenbaum hergestellt werden.. |
Naturfarbe |
die natürliche, nicht
veränderte Farbe von Naturmaterialien. |
Nessel |
ist heute ein naturfarbiger,
etwas gröberer Baumwollstoff in >Leinwandbindung.
Früher wurde Nessel aus der >Nesselfaser gewebt.
|
Nesselfaser |
ist eine früher aus der
Brennessel hergestellte Textilfaser, die heute der
niedrigen Ausbeute und der kurzen Fasern wegen nicht
mehr gewonnen wird. |
Noppenwolle |
ein Wollfaden mit
unregelmäßigen, dickeren und dünneren Stellen. |
Partie
|
Teil einer Wiederholungseinheit
einer Bindung, einem Muster oder Einzug. |
Patrone |
ist die schematische
Darstellung einer Bindung mit allen technischen
Angaben, die zur Herstellung des Gewebes notwendig
sind wie: >Bindungsbild, >Einzug, >Trittfolge und
>Verschnürung.. Gezeichnet wird auf spezielles,
kleinkariertes Patronenpapier in einer für die
Gewebeherstellung günstigen Einteilung. |
Perlon |
eine Kunstfaser aus Kohle bzw.
Teer. |
Pfeifen |
eine andere Bezeichnung für
>Kettspulen. |
Pflanzenfarben |
werden durch das Auskochen von
Pflanzen, Sträuchern, Kräutern, Rinden, Hölzern und
Wurzeln gewonnen. Seit dem Altertum waren
diese Pflanzen bekannt, die Farbstoffe enthalten,
die zum Färben geeignet sind. Bis ins 19.
Jahrhundert waren sie die einzigen Färbemittel für
textiles Material, die bekannt waren. |
Querschemel
|
lange, querliegende Hebel unten
im Webstuhl zwischen >Schäften und >Tritten, die zur
Steuerung der Schäfte dienen, sowohl bei >Welle wie
auch bei >Kontermarsch. |
Rapport |
ist die Wiederholungseinheit in
einer >Bindung oder einem Muster. |
Rauhen |
ist das Aufrauhen von Tuchen
und Decken aus Wolle. Früher verwendete man dazu
>Weberdisteln, die mit ihren Widerhaken Fäserchen
aus dem Gewebeverband herauszogen. Die heutigen
Maschinen arbeiten auf dem selben Prinzip. |
Reedekamm |
wird gebraucht zum >Bäumen der
Kette auf den Webstuhl. Im Reedekamm werden die
Kettfäden, nach >Gängen geordnet, während des
Aufwindens auf den Kettbaum über die Webbreite
verteilt. |
Regulator |
ist ein Räderwerk am >Warenbaum
eines Webstuhls, das den Warenbaum mit jeder
Bewegung der >Lade um eine Schußbreite weiter dreht.
So kann ohne Unterbrechung gewebt werden.
>Nachlassen |
Reihhaken |
langer, flacher Haken zum
>Einziehen der Kettfäden durch die >Litzen. |
Riet |
auch >Blatt. Mit Riet werden
zudem die einzelnen Stege bezeichnet, die das ganze
Gerät bilden. |
Riffeln |
nach der Ernte wurde >Flachs
geriffelt. Heute ist das eine Dreschmaschine, früher
ein Riffel, eine Art Kamm mit hochstehenden
Eisenzähnen, an dem die Samenkapseln mit dem
Leinsamen vom Halm angestreift wurden. |
Ripsbindung |
ist aus der >Leinwandbindung
entwickelt, liegen bei einem Fadensystem die Fäden
sehr dicht, so daß das andere, weit gestellte,
Fadensystem nicht zu sehen ist. Es entstehen die
charakteristischen Rippen. |
Rocken |
wird beim Spinnen von >Flachs
und beim Spinnen mit der >Spindel gebraucht. Es ist
ein Stab, auf den das sorgfältig vorbereitete,
aufgelockerte Material aufgebunden wird, damit die
Spinnerin die Fasern gut abziehen kann beim
Verziehen zu einem Faden. |
Rotholz |
sowohl das Fernambukholz
von einem westindischen Baum, und Sappanholz
aus Ostindien sind Rothölzer, die vor der Erfindung
der >Anilinfarben wichtige Färbemittel, auch für
Baumwolle, waren. Sie färben braunrote Töne.
>Pflanzenfarben. |
Rotten, rösten |
ist eine Aufbereitungsarbeit
für >Flachs. Dieser wird nach der Ernte und dem
>Riffeln einem Vergärungsprozeß, der Rotte,
ausgesetzt, damit der Pflanzenleim, der die Fasern
an den Stengel der Pflanze bindet, sich auflöst. Das
geschieht in stehendem (evtl. warmem) Wasser, früher
auch, indem man die Pflanzen auf dem Feld für eine
Zeit der Witterung aussetzte. |
Ryan |
ist eine Webtechnik, bei der
lange Fäden in Reihen in ein festes Grundgewebe
eingeknüpft werden. Beheimatet ist diese Technik in
den östlichen Ostseeländern und Finnland. |
Satin
|
ist ein anderer Ausdruck für
>Atlas oder Atlasbindung, wird auch für
Stoffqualitäten in Atlasbindung gebraucht. |
Schäben |
ist der Abfall des >Flachs. Es
sind die holzigen Splitterchen des Flachsstengels,
die bei den Aufbereitungsarbeiten für die
Flachsfasern anfallen. >Brechen, >Schwingen. |
Schafrassen |
die Schafe gehören zu den
Haustieren, die seit Jahrtausenden gezüchtet und
gekreuzt werden. So entstanden die
unterschiedlichsten Rassen, je nach den klimatischen
Verhältnissen. So werden in den Niederungen andere
Rassen gehalten als auf Berg- und Höhenlagen.
Grundsätzlich werden die Rassen unterteilt in zwei
Hauptgruppen: zum einen die Wollschafe und zum
anderen die Fleischschafe, die natürlich auch ein
dichtes Haarkleid haben, jedoch weniger lang und gut
als die Ersteren. In den deutschen Schafherden
werden nur noch Fleischschafe gehalten, in
Australien und Neuseeland dagegen sind es
Schafrassen, die hauptsächlich der Wolle wegen
gezüchtet werden. Entsprechend sind die Tiere eher
schmächtig im Körperbau, jedoch mit einem sehr
dichten, langen Haarkleid ausgestattet. In England,
dem europäischen Land mit den meisten Schafen und
ausgezeichneten Wollqualitäten, sind Vertreter
beider Kategorien vorhanden. |
Schaft |
besteht aus zwei dünnen
Leisten, auf die alle >Litzen aufgereiht sind, die
gleich gesteuert werden sollen. |
Schaftleisten |
sind die Leisten, auf denen die
>Litzen aufgereiht sind. Zwei Schaftleisten bilden
einen >Schaft. |
Schafwolle |
ist der Überbegriff für die
Wolle aller >Schafrassen, die jedoch von
unterschiedlichster Qualität sein kann.
>Schafrassen, >Merinowolle, >Heidschnuckenwolle,
>Karrhakuhlwolle usw. Wolle ist das Haar von
Schafen, das einen bestimmten. Die Wollfaser ist
gekräuselt und ist mit einer schuppigen Oberfläche
behaftet. Die Fasern können sehr fein sein. Wolle
ist ein schlechter Wärmeleiter und wärmt daher.
Durch die schuppige Oberfläche können sich die
einzelnen Fasern ineinander verfilzen., eine
Eigenschaft, die genutzt werden kann. |
Schärbrief |
die Anordnung der Farbfolge in
einer mehrfarbigen >Kette. |
Schäreinrichtung |
sind alle zum >Schären einer
>Kette notwendigen Werkzeuge wie >Spulgestell,
>Lesebrett und >Schärrahmen (Scheerrahmen oder
Scheerbrett). |
Schären |
die gewünschte Anzahl an
Kettfäden wird zunächst auf eine einheitliche Länge
gebracht. Das geschieht, indem man mehrere Fäden
zusammen auf ein dafür vorgesehenes Gerät spannt,
hin und her, solange bis die gewünschte Fadenzahl
erreicht ist. Damit sie nicht verwirren, werden sie
dabei jeweils beim Wendepunkt kreuzweise zwischen
zwei Pflöcken in einem >Fadenkreuz geordnet. |
Schärrahmen |
besteht aus zwei ineinander
gesteckten hochstehenden Rahmen auf einer
Mittelachse. Das Gerät dient zum ablängen auch
langer >Ketten. Die >Kettfäden werden spiralförmig
auf das Gestell aufgewickelt, von oben nach unten
und zurück, bis die gewünschte Anzahl an Kettfäden
erreicht ist. >Schären. |
Scheerbrett |
zum Ablängen kleinerer >Ketten.
Eine Reihe Holzzapfen sind so in einem Rahmen oder
an einem Brett fixiert, daß man die >Kettfäden hin
und her spannen kann und gleichzeitig am Wendepunkt
mit einem Fadenkreuz ordnen. >Schären. |
Scheeren |
oder >schären. Scheeren ist der
alte, norddeutsche Ausdruck für das Herrichten und
Ablängen der >Kette und des dazu hörigen Gerätes.
>Scheerbrett, >Scheerrahmen. |
Scheerklammer |
sind kleine Schraubzwingen
einem mit Dorn oben. Am Tisch festgeschraubt, helfen
sie beim Ablängen von >Kettfäden für den >Webrahmen,
um diese in gleichmäßige Länge zu schneiden. |
Scheerrahmen |
auch >Schärrahmen zum Ablängen
der >Kette. |
Scheibenspule |
eine Spule mit seitlichen
Scheiben, damit beim Aufspulen von Hand das Material
seitlich nicht abrutscht. Scheibenspulen werden für
Kettmaterial gebraucht. |
Scheren |
zum einen die >Schur bei
Schafen. Zudem wird der Ausdruck bei der >Ausrüstung
von Wollstoffen gebraucht, deren Oberfläche
aufgerauht wird und bei >Knüpfteppichen, deren Flor
gleichmäßig geschnitten werden muß. Man schnitt
früher mit einer speziellen, seitlich abgewinkelten
Schere. |
Schießen |
ist das Einbringen des
>Schußfadens in die >Kette mittel >Schützen, der von
einer Seite zur anderen geworfen oder „geschossen“
wird. |
Schiffchen |
ist ein langer Stab mit Kerben
an beiden Enden. Es ist der Träger des >Schußfadens
während des Webens und wird vornehmlich beim
Rahmenweben gebraucht. |
Schlichte, schlichten
|
Schlichte ist ein Papp aus
Stärke, der in die Kettfäden eingebürstet -
geschlichtet - wird, damit sie der Reibung beim
Weben besser standhalten und nicht verschleißen.
|
Schlitzfaden |
gilt für den >Gatterkamm beim
Rahmenweben. Es ist der durch den Schlitz des Kammes
laufende >Kettfaden. |
Schnellade |
diese >Lade ist aufgehängt und
mit seitlichen Kästen ausgerüstet, von denen aus der
>Schnellschützen mit einem Schnurzug von einer Seite
zur anderen geschnellt wird. |
Schnellschützen |
dieser >Schützen wird mit einem
Schnurzug in der >Schnellade von einer Seite zur
anderen durch das Fach geschnellt. |
Schnürkordel |
wird am Webstuhl gebraucht, um
die Schnurverbindungen herzustellen. Es muß eine
reibungsfeste, glatte und doch bewegliche Schnur
sein. |
Schönfärber |
hießen die Färber, die mit
>Pflanzenfarben die ganze Skala an Farben erreichen
konnten, die zu färben möglich waren. Schönfärber
gab es relativ wenige in Mitteleuropa, sie waren
auch nicht in Zünften vereinigt. Da diese Art
zu Färben kostspielig war, konnte sich nicht
jedermann farbige Textilen leisten. |
Schur |
ist das Scheren der
Wolle von Schafen einmal im Jahr, meist im
Frühsommer, um die Wolle zu gewinnen. |
Schurwolle |
hochwertige, reine Schafwolle
ohne Beimischung anderer Fasern. |
Schuß |
ist der Querfaden, auch Eintrag
eines >Gewebes. |
Schußatlas |
>Atlasbindung, bei der
vornehmlich die >Schußfäden auf der Oberseite
liegen. Schußatlas ist auf der Gegenseite des
Stoffes >Kettatlas. |
Schußdichte |
ist die Anzahl der Schußfäden
pro cm Länge, die in 1o cm Einheiten berechnet wird.
|
Schußeintrag |
ist das Einbringen des
>Schußfadens ins Gewebe. Dazu wird erst das >Fach
geöffnet, dann der >Schußfaden durch das Fach
gebracht - mittels >Schiffchen oder >Schützen - nun
der Schuß mit dem >Blatt an das Gewebe gedrückt,
während >umgedrehten das nächste Fach geöffnet wird.
|
Schußfaden |
der einzelne Querfaden im
>Gewebe, auch >Schuß. |
Schußgerstenkorn |
ist eine Abwandlung der
>Leinwandbindung, bei der Schußfäden an der
Oberseite das Muster bilden. >Gerstenkorn,
>Kettgerstenkorn. |
Schußköper |
eine Bindungsart des >Köper.
Bei Schußköper liegen vornehmlich die >Schußfaden
auf der Oberfläche des Gewebes. |
Schußspule |
die >Spule, auf die der
>Schußfaden aufgewickelt wird. |
Schützen |
ist der Behälter für die Spule,
auf die der >Schußfaden gewickelt wird. Die Spule
steckt auf einem Dorn oder einer Achse, so, daß der
Faden durch ein Loch in der seitlichen Wand des
Schützens abziehen kann. |
Schwarzfärber |
waren die Färber, die Farben
Schwarz oder Grau färben konnten. Sie hießen der
schwarzen Farbe wegen auch „Schlechtfärber“. Als man
Textilien noch mit >Pflanzenfarben färbte, war die
Farbe Schwarz relativ einfach zu erreichen mit
vielen Baumrinden oder Galläpfeln in Verbindung mit
Eisenoxyden. Schwarz war bis zur Erfindung der
chemischen Farbstoffe die wichtigste Farbe. Die
Schwarzfärber waren in häufig vertreten und in einer
>Zunft vereinigt. |
Schwingen |
ist eine Aufbereitungsarbeit
für >Flachs. Nachdem der Flachsstengel beim >Brechen
zerbrochen wurde, liegen die Fasern frei und müssen
von den Splitterchen des Stengels befreit werden.
Sie werden geschwungen. Von Hand machte man das an
der Schwinge, einem hochstehenden Brett,
(befestigt an einem Bock), an dem entlang man mit
einem Holz- oder Eisenschwert die Splitter von den
Fasern trennte. |
Seide
|
ist eine tierische Faser und
wird aus der verpuppten Raupe eines Falters
gewonnen. Die Puppe, das >Cocon, besteht aus einem
endlosen, hauchfeinen Faden, der abgehaspelt werden
kann. Die Seide kommt aus China, wo die Zucht des
Seidenspinners und die Gewinnung dieses kostbaren
Materials schon in vorchristlicher Zeit und
betrieben wurde. Es gibt verschiedenste Wildseiden
sowie Seidenarten von gezüchteten Tieren. Die Seide
spinnenden Falter gedeihen jedoch nur in warmem
Klima. Die Haupterzeuger für Seide sind auch heute
noch die Fernostländer China und Japan, sowie
Indien. |
Seidenspinner |
oder Seidenraupe. Es ist ein
Falter, der sich als Raupe mit einem seidenen Faden
in das Cocon einspinnt. Die Seide wird davon
abgehaspelt. Seidenspinner werden gezüchtet und
leben von den Blättern der Maulbeerbäume. |
Senkung |
in Verbindung mit >Verschnürung
und >Kontermarsch am Webstuhl. Es ist die
Schnurverbindung die bewirkt, daß sich ein >Schaft
senkt. |
Sisal |
ist eine Blattfaser und wird
aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen, die zur
Familie der Agaven gehört. Sisal ist sehr rauh und
strapazierfähig, deshalb wird die Faser vor allem in
der Seilerei und der mech. Teppichweberei verwendet.
|
Smyrna |
ist ein Teppich, bei dem mit
einem Smyrnaknoten, Wollfäden so ins Gewebe
geknüpft werden, daß eine Oberfläche mit Schlingen
oder >Flor entsteht. Geknüpft wird während dem
Weben; eine Reihe Knoten, mehrere Reihen Grundgewebe
im Wechsel. Um gleichmäßige Knotenhöhe zu bekommen,
knüpft man über eine Smyrnarute; man
schneidet die Knoten mit einem Smyrnamesser
auf und schert den Flor zum Schluß mit einer
speziellen, seitlich gebogenen Smyrnaschere.
|
Spannung
|
während der Webarbeit muß die
>Kette über die gesamte Breite unter einer
gleichmäßigen und immer gleichen Spannung stehen.
|
Spannungszeichen |
für breite Gewebe wird die
>Kette in zwei Partien >geschärt. Man knüpft in jede
Partie vor dem Abnehmen vom Schärgestell kleine
Fäden als Zeichen, zur Kontrolle der Spannung beim
>Bäumen. |
Sperrad Sperrklinke
|
ist ein Zahnrad oder Rad mit
Zapfen und am Kettbaum angebracht. Es verhindert
mittel der Sperrklinke, daß die aufgewickelte >Kette
ungewollt abrollt. Durch die Zahnung oder
Zapfen des Rades kann die Menge der >Kette, die
während dem Weben immer wieder >nachgelassen werden
muß, genau dosiert werden. >Sperrklinke. |
Spindel |
ist das älteste Spinngerät, das
über Jahrtausende in allen Kulturen der Welt zum
Spinnen eines Fadens benutzt wurde. Es ist ein
kleiner runder Stab, der an einer Seite mit einem
Gewicht beschwert wird, dem >Wirtel. Dieser Stab
wird in Kreiselbewegung gesetzt, um den ausgezogenen
Faden zu verdrehen, gleichzeitig dient er zur
Aufnahme des fertigen Garns. |
Spinnen |
ist das Ausziehen und Verdrehen
des Fasermaterials zu einem Faden. |
Spinnrad |
ist ein Gerät zum Spinnen von
Garn. >Flügelspinnrad, >Hochrad. |
Spitzköper |
ein >Köper, bei dem die
Köpergrate in gezackten Linien durch das Gewebe
laufen. |
Spule |
Fadenträger für den Schuß- bzw.
>Kettfaden. >Schußspule, >Kettspule. |
Spulen |
das Bewickeln der Spulen mit
Garn zum >Weben. |
Spulgestell |
ist ein Gestell, auf das die
Spulen mit dem Kettmaterial gesteckt werden, damit
sie leicht und gleichmäßig ablaufen. |
Spulrad |
>Handspulrad, das Spulrad kann
auch mit einem Elektromotor angetrieben werden. |
Stabdoppelgewebe
|
ist eine traditionelle
Bildwebtechnik aus dem Ostseeraum, von Finnland bis
Ostpreußen, die dort für kultische Wandteppiche
angewandt wurde. Das Ornament wird gebildet, indem
zwei leinwandbindige, unterschiedlich farbige
Gewebelagen ineinander geschachtelt werden. Diese
Arbeit geschieht - Schußfaden für Schußfaden - mit
Stäben. Zum Weben ist nur eine einfache
Webeinrichtung notwendig, doch braucht es
technisches Wissen und Geduld für die Herstellung.
|
Standlade |
>Lade. Diese ist unten im
Webstuhl verankert. Zum Weben mit >Handschützen
geeignet. |
Stapellänge |
betrifft das textile
Rohmaterial. Mit Stapellänge ist die jeweilige die
Länge der einzelnen Fasern gemeint. |
Streichgarn |
ein aus kürzeren bis
mittellangen Wollfasern gesponnener, leicht rauher
Faden. |
Streichriegel |
sind querliegende Balken oder
Leisten im Webstuhl hinten oder vorn, um die >Kette
oder Ware in eine andere Richtung zu lenken. |
Sumak |
ist eine Webtechnik, bei der
ein Musterfaden im >Fach ein Stück vor, über dem
Gewebe ein Stück zurück eingelegt wird. Flächig
verwendet, sieht das Gewebe aus wie gestrickt. Das
Einlegen kann nur von Hand erfolgen. |
Tapisserie
|
ist der französische Ausdruck
für Bildgewebe, die in feiner Ripsbindung gewebt
sind. |
Tieffach |
gilt für die Rahmenweberei mit
>Gatterkamm. Der Gatterkamm steht in der unteren
Position |
Tierhaare |
sind das Haarkleid mancher
Tiere, das seiner Länge und guten Eigenschaften
wegen als Textilmaterial verwendet werden kann.
Tierhaare sind anders als Wolle. Im Gegensatz zu
dieser sind sie glatt und nicht gekräuselt. Bei der
Verarbeitung muß Tierhaar anders behandelt werden
als Schafwolle, durch ihre glatte Oberfläche sind
sie weit schwieriger zu verspinnen und zu verweben.
Tierhaare bilden kein zusammenhängendes Vlies nach
dem Scheren. |
Trennstab |
wird beim Weben mit Webrahmen
gebraucht. Es ist ein langer, flacher Stab, der zur
Musterbildung dient und zwischen die Kettfäden
eingelesen wird. |
Treten |
während dem Weben am Webstuhl:
das Senken eines Trittes zur Fachbildung. Oder beim
Spinnen: das Treten des Fußpedals um Rad und damit
Spule in Bewegung zu halten. |
Tretweise |
beim Weben: die Reihenfolge, in
der die Tritte nacheinander gesenkt werden müssen,
um das nächste Fach zu öffnen um die gewünschte
>Bindung zu erreichen. >Verschnürung. |
Tritte |
liegen unten im Webstuhl und
dienen dazu, die >Schäfte zu bewegen um das >Fach zu
öffnen zum >Schußeintrag. |
Trittfolge |
>Tretweise |
Trittwebstuhl |
so werden die ersten, im 15.
Jahrhundert in Europas auf Bildern auftauchenden,
Webstühle bezeichnet, die zwar schon >Schäfte und
>Tritte haben, jedoch noch kein vollständiges
Webgerüst oder weitere technische Ausrüstung haben,
wie die späteren Webstühle. |
Tuchmacher |
hießen die Handwerksweber, die
bis in die Neuzeit hinein ausschließlich Wolle
verarbeitet haben. |
Tussahseide |
ist eine indische Wildseide.
|
Tweed |
ist ein englischer Wollstoff
für Kleidung, gewebt aus >Streichgarn, mit einer
festen etwas rauhen Oberfläche. |
Twill |
anderer Ausdruck für >Drell.
|
Umtreten
|
beim Weben: der Wechsel von
einem Tritt auf einen anderen um ein neues Fach zu
bilden. >Schußeintrag. |
Verschnürung |
bei Webstühlen ist die
Verbindung der Schäfte zu den Tritten über
verschiedene Hebel mittels Schnüren gemacht, damit
man mit den Tritten die >Schäfte bewegen, das heißt
hochheben und nach unten senken kann, um das >Fach
zu bilden; man muß den Webstuhl verschnüren.
|
Verschnürungsplan |
für den Webstuhl. Es ist der
vorher erstellte Plan, wie die Schäfte mit den
Tritten verbunden werden müssen, um die gewünschte
>Bindung zu erreichen. >Verschnürung. |
Verstopfen |
ist das Ausbessern von
Webfehlern mit der Stopfnadel nach dem Weben. |
Vlies |
so bezeichnet man das
zusammenhängende Wollkleid des Schafes nach der
Schur, sofern es durch die Haftung der Wollhaare
aneinander noch ein Ganzes bildet.. |
Waffelbindung
|
eine Bindung mit
Waffelcharakter, gewebt mit mindestens 6 >Schäften.
Am Webrahmen mit >Gatterkamm kann man sie aus der
>Leinwandbindung entwickeln. |
Waid |
ist eine Pflanze, die früher
zum Färben von Blau in der >Küpe verwendet wurde wie
heute das >Indigo. >Pflanzenfarben. |
Walken |
Wollstoffe werden in
Seifenlauge gewalkt und gestampft, damit das Gewebe
einen festen, leicht filzigen Verband bekommt wie z.
B. >Loden. |
Warenbaum |
ist die vordere Walze an
Webstuhl oder Webrahmen, auf den der fertige Stoff,
die Ware, gewickelt wird. |
Warenbreite |
ist die Breite des fertigen
Gewebes, die etwas schmaler ist als die im Blatt
eingezogene >Webbreite, da das Gewebe beim
Weben eingeht. >Einsprung. |
Warenlänge |
ist die Länge des fertigen
Stoffes, der kürzer ist als ursprünglich gewebt.
>Einsprung. |
Wau |
oder die gelbe Reseda war das
wichtigste Färbemittel für gelb im Mittelalter. Die
Farbe ist nicht sehr lichtecht, daher sind die
Gelbtöne der mittelalterlichen Bildwebereien
ausgeblichen. >Pflanzenfarben. |
Webbank |
diese ist der am besten
geeignete Sitz für den Webenden am Webstuhl. Bei
vielen Webstühlen ist sie eingebaut, bei moderneren
Geräten ist die Webbank separat. |
Webbreite |
ist die im >Blatt oder
Gatterkamm eingezogene Breite der Kette und etwa 5 %
breiter als das Gewebe dann wird. >Einsprung. |
Webbrettchen |
sind kleine, viereckige
Brettchen mit einem Loch in jeder Ecke, in das je
ein >Kettfaden eingezogen wird. Mehrere dieser
Brettchen nebeneinander werden mit einem >Schußfaden
verbunden, so entsteht ein Band. Zur >Fachbildung
werden die Brettchen gedreht. |
Weben |
ist die Verkreuzung von >Kette
und >Schuß zu einem Gewebe |
Weberkarde |
ist eine Distelart, die zum
>Rauhen von Wolltuch verwendet wurde. |
Webkante |
die geschlossenen Umkehrstellen
des >Schusses auf beiden Seiten des Gewebes. |
Webrahmen |
ein Webgerät, bei dem die
technischen Gegebenheiten auf einen einfachen Nenner
gebracht sind. |
Welle |
ist ein altes Steuerungssystem
der >Schäfte bei Webstühlen. Die Schäfte sind mit
Schnüren rechts und links nach oben über Rollen
miteinander verbunden. Gleichzeitig werden die
Schäfte nach unten mit den Tritten verbunden.
Wird ein Tritt getreten und zieht den entsprechenden
Schaft nach unten, so geht der andere nach oben. Das
funktioniert auch mit mehreren Schäften, ist jedoch
nur gleichseitig zu gebrauchen. Mit zwei Schäften
war es das Steuerungssystem der Webstühle in der
bäuerlichen Weberei zum Weben der Leinwand. |
Werg |
sind die kürzeren Fasern des
>Flachs, die beim >Hecheln als wirres Bündel
zwischen den Zinken des Hechels verbleiben. Werg
wird ebenfalls verarbeitet und zu einem groben
Material versponnen und verwebt. Früher war das
Sackleinen. |
Wirken |
der alte Ausdruck für das Weben
von Bildteppichen in Ripsbindung. |
Wirtel |
ist das Gewicht, das auf den
Stab der >Spindel aufgesetzt wird. Es ist eine runde
Scheibe aus Holz, Ton oder Stein; die Größe richtet
sich nach dem Faden, der gesponnen werden soll. |
Wocken |
anderer Ausdruck für >Rocken.
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Wollkratzen |
>Karden, >kardieren. |
Zampelstuhl
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ist ein altes Webstuhlsystem
zum Weben von Damast. Die Anhebung der Kettfäden
wird hier in kleinen Gruppen von 5 - 8 Fäden einzeln
gesteuert, nur wenige Rapporte auf eine Breite. (Der
einzige, in Deutschland noch existierende
Zampelstuhl steht im Deutschen Museum in München.)
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Zellwolle |
eine aus Zellulose hergestellte
Kunstfaser mit Wollcharakter. |
Zettel, zetteln |
landschaftsübliche Bezeichnung
der >Kette und das >schären derselben. |
Zeuge |
die in >Leinwandbindung
gewebten glatten Leinwandstoffe wurden auch als
Zeuge bezeichnet. |
Zopf |
die >Kette wird auf einen Zopf
>gekettelt, wenn man sie vom >Schärrahmen abnimmt.
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Zunft |
eine Gemeinschaft, ursprünglich
Bruderschaft, von Handwerkern des gleichen Metiers,
die sich zusammenschlossen, um ihre Belange
gemeinsam zu ordnen und die Arbeitsbedingungen zu
regeln. Die Zünfte waren von den jeweiligen
Landesherren genehmigt und unterstützt. Zünfte gab
es seit dem Hochmittelalter bis Anfang des 19.
Jahrhunderts. |
Zweidrahtwolle |
Draht nennt man den einzelnen
Faden eines Garnes, zwei Drähte zusammen ergeben
einen Zwirn, den man bei Wolle 2-Draht nennt.
>Eindrahtwolle. |
Zwirn |
ein mindestens aus zwei oder
mehr einfachen Fäden gedrehter - gezwirnter - Faden.
Diese Bezeichnung ist üblich bei Leinen und
Baumwollgarnen. |
Zwirnen |
steht in Zusammenhang mit
Spinnen. Zwei einfache Fäden werden in Gegenrichtung
der ersten Garndrehung, erneut miteinander verdreht,
gezwirnt. |
Zwischenschuß |
ein zwischen zwei Musterfäden
gewebter dünner Faden, der dem Gewebe Halt gibt,
>Grundschuß. |